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Wer hat die Bibel geschrieben?

Was bedeutet Inspiration?

Wie entstehen Bücher überhaupt? In der Regel hat jedes Buch einen Autor. Der Autor schreibt das Manuskript und leitet es weiter an einen Verlag, der es sichtet, redigiert, ändert und dann produzieren läßt. Oft spricht auch umgekehrt der Verleger einen geeigneten Autor an, wenn er eine Buchidee realisieren möchte.

Manche Bücher werden jahrelang entworfen, dann verworfen und die Arbeit eingestellt, aber nicht selten wird irgendwann weiter geschrieben. Manche Bücher entstehen in wenigen Monaten.

Manche Werke konnten nicht einmal während der Lebenszeit der Autoren fertiggestellt werden. Häufig blieben sie dann unveröffentlicht.

Völlig anders war es mit der Bibel:
Die insgesamt 66 Bücher (bzw. 70 Bücher, wenn die Psalmen als 5 Einzelbücher gezählt werden) der Bibel wurden von ungefähr 40 Personen geschrieben. Deren Namen werden allerdings oft gar nicht besonders hervorgehoben. Diese Schreiber des Wortes Gottes stammten aus den verschiedensten Zeiten, Kulturen, sozialen Schichten und Berufen.

Nach den Worten der Bibel waren die Propheten des Alten Testaments
Heilige Männer Gottes, getrieben vom Heiligen Geist(2.Petrus1,21).

Es waren Menschen, die von Gott selbst ihre Botschaft empfingen. Sie redeten oder schrieben das Wort Gottes unter der Führung Seines Geistes. Hierfür hat sich das Wort Inspiration eingebürgert, das "Einhauchung" bedeutet.

Inspiration ist jedoch nicht so zu verstehen, daß die Schreiber der Bibel nur von einem übernatürlichen Drang erfüllt gewesen wären. Es wäre ähnlich wie bei einem Dichter, der sich auch durch irgendeinen Gedanken zu einem Gedicht oder einer Erzählung "inspirieren" läßt. Dann wären zwar die Personen inspiriert gewesen, aber das, was sie schrieben, wäre dann ihr eigenes Erzeugnis. Solchen Darstellungen könnte aber niemals göttliche Autorität innewohnen.

Die Bibel sagt deshalb auch:
Alle Schrift ist von Gott eingegeben”. (2. Timotheus 3, 16).

Anstatt "von Gott eingegeben" könnte man auch übersetzen: "gottgehaucht" oder: "von Gottes Geist eingegeben". Dieser Ausspruch geht also weiter als das, was wir unter Inspiration allgemein verstehen.

Alle Schrift, d. h. die Bibel als Ganzes, enthält also das, was Gott für die Menschen niederschreiben lassen wollte. Die Schreiber waren nicht nur vom Heiligen Geist getrieben, sondern Er gab ihnen auch dasjenige ein, was sie schreiben sollten.

Einwände gegen die Unfehlbarkeit des Wortes Gottes

Oft wird dagegen eingewendet, daß hieraus nicht abgeleitet werden könne, die ganze Bibel sei Gottes unfehlbares Wort. Die Unkenntnis der Schreiber, ihr falsches Weltbild usw. seien eben mit in das Geschriebene eingeflossen. Sehr vieles sei heute wissenschaftlich unhaltbar, fehlerhaft und daher unglaubwürdig. Erst wenn man diese menschlichen Elemente beseitige, gelange man zu dem, was wahrhaft und zeitlos Gottes Wort sei und die Autorität der Inspiration besitze.

Bei dieser Argumentation wird der Fehler begangen, daß man meint, der menschliche Verstand könne das Wort Gottes beurteilen oder gar darüber zu Gericht sitzen.

Demgegenüber steht die folgende Aussage der Bibel:
Das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert und durchdringend bis zur Scheidung von Seele und Geist, sowohl der Gelenke als auch des Markes, und ein Beurteiler der Gedanken und Gesinnungen des Herzens; und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben”. (Hebräer4,12.13)

Nach einer anderen - ebenso falschen - Auffassung gibt es keinen Unterschied zwischen inspirierten und nicht inspirierten Teilen der Bibel. Demnach besteht die Inspiration darin, daß die Berichte der Bibel alte Offenbarungen Gottes an die Menschen in ihren damaligen Umständen enthält. Wenn nun der moderne Mensch die Bibel in manchen Situation liest und zu sich sprechen läßt, wird sie dadurch zum Wort Gottes an ihn, daß sie ihn in seiner augenblicklichen Lage persönlich anspricht. So soll der Mensch beim Lesen der an sich unvollkommenen Bibel in seinem persönlichen Leben die Stimme Gottes erkennen.

In diesem Fall befindet also der Gemüts- oder Seelenzustand, d.h. das Gefühl des Menschen darüber, was Gottes Wort ist oder nicht.

Auf alle diese menschlichen Einschränkungen und Einwände gibt die Bibel selbst jedoch eine klare Antwort!

Verbalinspiration

Nach 1. Korinther 2, 13 sind auch die einzelnen Worte der Apostel vom Heiligen Geist inspiriert:
... welche wir auch verkündigen, nicht in Worten, gelehrt durch menschliche Weisheit sondern in Worten, gelehrt durch den Heiligen Geist.

Deshalb können wir von einer wörtlichen Inspiration (oder: Verbalinspiration) des Wortes Gottes sprechen.

Wir können also drei wichtige biblische Tatsachen über die Inspiration der Bibel feststellen:

  1. Die prophetischen Schreiber des Alten Testaments waren heilige Männer Gottes, die vom Heiligen Geist getrieben wurden (2.Petrus1,21).
  2. Alle Schrift, d. h. das Wort Gottes als Ganzes, ist von Gott eingegeben (2.Timotheus3,16).
  3. Nach 1. Korinther 2, 13 sind auch die Worte der Bibel vom Heiligen Geist inspiriert. Deshalb dürfen wir von einer wörtlichen Inspiration (oder Verbalinspiration) des Wortes Gottes sprechen.

Die Bibel selbst legt Zeugnis davon ab, daß jedes Wort in ihr vom Geist Gottes eingegeben ist.

Der Herr Jesus spricht sogar von den kleinsten Bestandteilen des Wortes, den kleinsten Buchstaben des griechischen und hebräischen Alphabets, wenn Er in Matthäus 5, 17.18 sagt:
Denket nicht daß ich gekommen sei, das Gesetz oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen, aufzulösen, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, ich sage euch: Bis der Himmel und die Erde vergehen, soll auch nicht ein Jota oder ein Strichlein von dem Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist.

 

 

Gedanken kommen vom Heiligen Geist