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Alte Bibelhandschriften

Funde aus dem Alten Testament

Die Ehrfurcht der Juden vor dem Wort Gottes hat dazu geführt, daß es keine einzige bekannte Gesamthandschrift des hebräischen Alten Testaments gibt, die älter als 1.000 Jahre ist. Alte, verbrauchte Bibelhandschriften wurden nämlich früher regelrecht "begraben", damit sie nicht in falsche Hände gerieten.
Eine große Anzahl völlig in Vergessenheit geratener Bruchstücke des Alten Testaments aus dem 6. - 8. Jahrhundert n. Chr. fand man gegen Ende des 19. Jahrhunderts in der vor langer Zeit zugemauerten Geniza einer Synagoge in Kairo. Geniza bedeutet Versteck. Das ist ein Raum, wo die alten abgenutzten biblischen Schriften bis zu ihrer Vernichtung verwahrt wurden.

Noch älter ist das Papyrusfragment Nash (2.-1- Jh. v. Chr.), ein aus Ägypten stammendes Papyrusblatt mit den 10 Geboten und Versen aus dem 5. Buch Mose.

Die größte Sammlung von hebräischen Bibelhandschriften befindet sich in St. Petersburg (früher: Leningrad), darunter auch die älteste datierte vollständige Handschrift des Alten Testaments, der Codex Leningradensis. Er stammt aus dem Jahr 1008 n. Chr. und bildet die Grundlage der heutigen gedruckten Urtextausgaben.

Schon im 3. - 2. Jahrhundert v. Chr. wurde das hebräische Alte Testament ins Griechische übersetzt, weil vielen Juden, besonders denen in der Diaspora ("Zerstreuung"), das Hebräische nicht mehr geläufig war. Diese sogenannte Septuaginta besteht aus einer Sammlung von Übersetzungen, bei deren Herstellung Jahrzehnte ins Land gingen.

An manchen Stellen weicht der Text der Septuaginta von dem des hebräischen Alten Testaments ab, doch entsprechen viele Zitate des Alten Testaments im Neuen Testament dem Wortlaut der Septuaginta.

 

 

Papyrus Nash