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Admin:

Soweit mir bekannt, gibt es 4 verschiedene Meinungen / Ansichten zur Entrückung:

  1. Die Entrückung vor der Drangsal
  2. Die Entrückung während der Drangsal
  3. Die Entrückung nach der Drangsal
  4. Eine Teilentrückung vor der Drangsal oder/und in der Drangsal

Trübsal/Drangsal:
Weil du das Wort meiner Geduld bewahrt hast, will auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird, zu versuchen, die auf Erden wohnen.” (Off.3,10). Es handelt sich um die 7 jährige Gerichtsperiode Gottes, die sogleich nach der jetzigen Gnadenzeit beginnt (weitere Infos).

Nun einige Kommentare anderer Geschwister. Am Ende folgt noch mein Kommentar.


E. C. Hadley:

“Wenn der große Unterschied zwischen der Kirche (Jesu Gemeinde) und Israel klarer verstanden würde, dann würde kein Zweifel darüber bleiben, daß die Kirche zum Himmel entrückt werden muß, bevor die letzte Woche von Israels prophetischer Geschichte beginnt.

Jesu Gemeinde ist ein himmlisches Volk mit himmlischer Hoffnung und einem himmlischen Erbteil
(Kol.1,5; Eph.1,3; Heb.3,1; Pet.1,4; Joh.14,1-3)
Israel aber ist ein irdisches Volk mit einer irdischen Hoffnung und einem irdischen Erbteil
(2.Mo.19,5; 33,1,2,14-14; 5.Mo.4,32-40)

Jesu Gemeinde ist berufen, Gottes eigene, ewige Herrlichkeit zu erlangen und sie als Braut mit Seinem Sohn zu teilen
(1.Pet.5,10; 1.Thess.2,12; 2.Thess.2,13,14; Röm.8,17)
Israel aber wurde berufen und von anderen Völkern abgesondert, um Gottes eigenes Volk zu sein, über allen Völkern der Erde stehend und es wurde bestimmt zur Entfaltung von Gottes Herrlichkeit in Seiner Regierung über die Erde
(4.Mo.14,13-21; Jes.43,21; 41,8-20; 5.Mo.4,34,35)

Ein anderer gewichtiger Grund, der beweist, daß die Entrückung vor der Drangsalszeit stattfinden muß, ist der Unterschied im Charakter des Evangeliums, das jetzt gepredigt wird, zu dem Charakter des Evangeliums, das von dem jüdischen Überrest zur Zeit der großen Drangsal verkündet werden wird.
Das Evangelium, das Gott heute der Welt anbietet, verheißt eine himmlische Hoffnung und Berufung.
(Kol.1,5; 2.Thess.2,14; 1.Pet.1,3-12 u. a.)
Der Überrest aber wird ein gänzlich anderes Evangelium predigen, mit einer anderen Hoffnung, nämlich der, teilzuhaben an der irdischen Segnung des Tausendjährigen Reiches. Sie werden verkündigen, daß der Messias kommt, um den Bösen beiseite zu setzen, den verfolgten Überrest zu erlösen, damit sie die Erde in Besitz nehmen, über die Er Seine Herrschaft der Gerechtigkeit, des Friedens und der zeitlichen Segnungen errichten wird.
(Mt.24,14; Off.14,6; Jes.44,26).
Gott wird nicht der Welt gleichzeitig zwei verschiedene Evangelien mit verschiedenen Hoffnungen senden; das würde Verwirrung bedeuten und Vermengung des himmlischen und irdischen Volkes mit ihrer entsprechenden Hoffnung und Bestimmung.

Die Lehre, daß die Kirche (Gemeinde Jesu) durch die große Drangsal gehen muß, ist - dessen können wir sicher sein - von satan inspiriert, um denen, die sie annehmen, den tröstenden, heiligenden und belebenden Einfluß zu rauben, den die Hoffnung auf das baldige Kommen Christi in unserem Leben haben soll.”

Quelle:
Buch: Umriß der prophetischen Ereignisse, die bald geschehen müssen
von: E. C. Hadley
Ernst-Paulus-Verlag - Neustadt


Werner Mücher:

Argumente für die Entrückung der Gläubigen vor den Gerichten:

  1. Viele Bibelstellen im Neuen Testament weisen auf die nahe Wiederkunft Christi hin. An keiner Stelle heißt es, dass vorher noch etwas zu geschehen hätte (Röm 8,23; 1Kor 11,26; 2Kor 5,2; Gal 5,5; Phil 3,20.21; 4,5; 1Thes 1,9.10; Tit 2,13; Heb 9,28; 10,37; Jak 5,7–9; 1Pet 4,7; 1Joh 3,3; Jud 21; Offb 3,11; 22,7.12.20).
  2. Man könnte erwarten, dass der Apostel Paulus oder andere Apostel die Gläubigen an irgendeiner Stelle in ihren Briefen auf die Zeit einer besonderen Drangsal vorbereiten würden. Das ist jedoch nicht der Fall.
  3. Paulus nennt die Entrückung in 1. Thessalonicher 1,10 eine Errettung vom Zorn, und zwar vor der Zeit der Gerichte (1Thes 5,9; Röm 1,18; Offb 6,17). Es geht in 1. Thessalonicher 1,10 nicht um die Errettung vor dem Zorn des ewigen Gerichts, wovon der Gläubige bereits errettet ist, sondern von dem Zorn Gottes und des Lammes, der über die Erde kommt.
  4. Zuerst kommt Christus für die Seinen wieder, um sie heimzuholen (vgl. Joh 14,1–3; 1Thes 4,16–18). Die Entrückung selbst wird die Welt nicht miterleben, wohl ihre Auswirkung. Sieben Jahre später kommt der Herr Jesus zusammen mit den entrückten Gläubigen vom Himmel zurück (1Thes 3,13; vgl. Sach 14,5; siehe auch Offb 19,10ff.). Dann wird Er sichtbar erscheinen; seine Füße werden auf dem Ölberg stehen (Sach 14,4).
  5. Die Gläubigen sind bereits vor den Gerichten im Himmel, denn die 24 Ältesten (ein Bild der Gläubigen aus der Zeit des Alten und des Neuen Testaments) sind ab Offenbarung 4 im Himmel, und daher auch während der gesamten Zeit der Gerichte (Offb 6–19). Sie umgeben den Thron des Lammes, sind in weiße Gewänder gekleidet (Priesterkleidung) und haben golden Kronen auf ihren Häuptern (Königsherrschaft).
  6. Den Gläubigen in Philadelphia wird verheißen, dass sie vor der Stunde der Versuchung (= 7 Jahre) bewahrt werden (Offb 3,10; zu „bewahren vor“ vgl. Joh 17,15).
  7. In den ersten 3½ Jahren nach der Entrückung gibt es Märtyrer aus dem Volk Israel (Offb 6,9–11). Das sind Menschen, die nach der Entrückung zum Glauben gekommen sind, ohne dass sie Christen werden. Gäbe es in dieser Zeit noch Christen auf der Erde, würden sie ebenfalls Christen sein.
  8. Die große Drangsal ist keine Drangsal für Christen, sondern eine Drangsal für Jakob (Jer 30,7). „Jakob“ ist in Jeremia 30 ein Name für das Volk Israel.
  9. Der Antichrist wird erst offenbar, wenn das, was zurückhält (Gemeinde oder Heiliger Geist), weggenommen ist (2Thes 2). Die Entrückung muss also vor dem Offenbarwerden des Antichrists stattgefunden haben.
  10. Ohne aus Vorbildern des Alten Testaments eine Lehre abzuleiten, können wir doch in der Tatsache, dass Noah und seine Familie in der Arche durch die Wasser der Gerichtsflut bewahrt wurden, ein Vorbild von der Bewahrung eines Überrestes aus dem Volk Israel durch die Gerichte sehen. Henoch hingegen ist ein Vorbild der Gläubigen der Gemeinde; er wurde vor der Flut entrückt (1Mo 5). Henoch war übrigens der einzige Mensch, der (außer Elia), ohne zu sterben, in den Himmel aufgenommen wurde.
  11. Bei der Entrückung gehen die Gläubigen zuerst einmal ins Vaterhaus (Joh 14,1–3). Müssten sie die Zeit der großen Drangsal auf der Erde erleben und würde die Entrückung danach stattfinden, kämen sie sogleich mit Christus zur Erde zurück.

Quelle:
Buch: Die Briefe des Paulus an die Thessalonicher
von: Werner Mücher
Daniel-Verlag, Lychen


Walter A. Lickley:

In einem der vorigen Abschnitte haben wir im Überblick die Ereignisse gesehen, die nach dem Kommen des Herrn für die Seinen in Erfüllung von 1. Thessalonicher 4,15-18 ablaufen werden. In diesem Zusammenhang wurde gesagt: „Die Drangsalszeit des Schreckens, der Angst und der Prüfung ist gekommen" (HuN 1988/S. 211 Mitte; vgl. Mt 24,21.22). Dem Schreiber sind die unterschiedlichen Ansichten zu der Frage „Wird die Gemeinde durch die Drangsal gehen?" bekannt. Und er legt den Standpunkt derer dar, die glauben, daß die Schrift uns darauf die Antwort NEIN gibt.
Bevor wir auf die einzelnen Argumente zu sprechen kommen, wollen wir klar festlegen, wovon wir reden:
Mit Gemeinde ist der Leib Christi gemeint, der aus allen an Ihn Glaubenden besteht, “... die Versammlung, welche sein Leib ist ..." (Eph 1,22ff). Sie wird seit Pfingsten durch den Heiligen Geist gebildet. „Denn auch in einem Geiste sind wir alle zu einem Leibe getauft worden, ... und sind alle mit einem Geiste getränkt worden" (1. Kor 12,13).
Mit Drangsal ist eine Zeit unvergleichlicher Prüfungen und Leiden gemeint, die über die ganze Erde kommen wird und über alle, die auf ihr wohnen. An folgenden Stellen spricht die Schrift von dieser großen Drangsal:
Daniel 12,1: „Und es wird eine Zeit der Drangsal sein, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht bis zu jener Zeit."
Matthäus 24,21: „Alsdann wird große Drangsal sein, dergleichen von Anfang der Welt bis jetzthin nicht gewesen ist, noch je sein wird."
Jeremia 30,7: „Wehe! denn groß ist jener Tag, ohnegleichen, und es ist eine Zeit der Drangsal für Jakob; doch wird er aus ihr gerettet werden." Dieser Vers zeigt, daß die Juden davon betroffen sein werden.
Offenbarung 3,10: „... werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung (Prüfung), die über den ganzen Erdkreis kommen wird, um die zu versuchen, welche auf der Erde wohnen."
Hesekiel 20,34: „Und ich werde euch herausführen aus den Völkern ... mit starker Hand ... und mit ausgegossenem Grimm." Die Gerichte der „Schalen" in Offenbarung 16 geben uns einen Hinweis darauf, was das sein wird: „Gehet hin und gießet die sieben Schalen des Grimmes Gottes aus auf die Erde" (V. 1). Der Ausdruck „Grimm Gottes" wird diese Zeit charakterisieren.
Vor dem Kommen des Herrn, das in Offenbarung 19,11-16 beschrieben wird, lesen wir von einer großen Volksmenge, die mit weißen Gewändern bekleidet ist (Off 7,13); von ihnen wird gesagt: „Dies sind die, welche aus der großen Drangsal kommen." Daraus können wir entnehmen, daß sich diese schreckliche Zeit vor dem Erscheinen des Herrn in großer Herrlichkeit ereignen wird, das in Matthäus 24,30 prophezeit wird und in Offenbarung 19,11-16 seine Erfüllung findet. Der Herr Jesus macht das auch deutlich, wenn Er in Matthäus 24 zu Seinen Jüngern spricht. Er sagt: „Alsbald aber nach der Drangsal jener Tage wird die Sonne verfinstert werden ... Und dann wird das Zeichen des Sohnes des Menschen in dem Himmel erscheinen;... und sie werden den Sohn des Menschen kommen sehen auf den Wolken des Himmels mit Macht und großer Herrlichkeit" (Mt 24,29.30).
Aus folgenden Gründen glauben wir, daß die Gemeinde nicht durch diese große Drangsal gehen wird:

  1. Weil der größte Teil der Gemeinde bereits in der Herrlichkeit sein wird, wenn die Drangsal eintreten würde, während noch Gläubige auf der Erde sind. Millionen sind bereits gestorben, sind bei Christus und erwarten die Auferstehung, wenn Er kommt.
  2. Weil die Gemeinde der Leib Christi ist, und wenn sie durch die Drangsal gehen müßte, würde das bedeuten, daß Christus noch einmal unter dem Gericht Gottes leiden müßte. Es ist eine Zeit des Zorns, der Rache und des Grimmes von selten Gottes. Daß die Gemeinde als der Leib Christi und Er als das Haupt diese Zeit erdulden müßten, ist undenkbar.
  3. Die Hoffnung der Gemeinde ist auf die Entrückung gerichtet und nicht auf den Zorn Gottes. „Also ist jetzt keine Verdammnis für die, welche in Christo Jesu sind" (Röm 8,1). „... da wir jetzt durch sein Blut gerechtfertigt sind, werden wir durch ihn gerettet werden vom Zorn" (Röm 5,9). „... Jesum, der uns errettet von dem kommenden Zorn" (1. Thes 1,10). „Denn Gott hat uns nicht zum Zorn gesetzt..." (1. Thes 5,9).
  4. Der Herr gab im besonderen der Versammlung in Philadelphia die Verheißung: „Weil du das Wort meines Ausharrens bewahrt hast, werde auch ich dich bewahren vor der Stunde der Versuchung, die über den ganzen Erdkreis kommen wird" (Off 3,10). Aufgrund der historischen und prophetischen Aspekte der ganzen Kirchengeschichte, die in den Sendschreiben an die sieben Versammlungen in Offenbarung 2 und 3 zum Ausdruck kommen, glauben wir, daß Philadelphia die Gläubigen charakterisiert, die wirklich in dem Besitz des Lebens sind und das Zeugnis Christi darstellen, und sich auf die Gläubigen bei dem Kommen des Herrn bezieht. So wie Noah (1. Mo 7) während der Flut beschützt und bewahrt blieb, Henoch jedoch „entrückt" wurde (Heb 11,5), bevor die Flut kam, und somit vor ihr bewahrt wurde, also überhaupt nicht in sie hineinkam, so glauben wir, daß der gleiche Unterschied besteht zwischen dem jüdischen Überrest samt denen, die das Zeichen des Tieres nicht annehmen und während (innerhalb) der Drangsal bewahrt werden, und andererseits der Versammlung, die vor ihr bewahrt wird. So wie Henoch vor der Flut entrückt wurde, so wird die Versammlung im Himmel bei Christus sein, bevor die Gerichte der großen Drangsal losbrechen.
  5. Paulus, dem die Wahrheiten über die Gemeinde anvertraut waren, warnt nicht ein einziges Mal vor der Drangsal. Er befaßt sich mit jeder wichtigen Wahrheit außer jener. Im Gegenteil, er tröstet die Gläubigen in Thessalonich, indem er ihnen sagt, daß die Drangsal sie nicht erreichen wird (1. Thes 5,4; 2. Thes 2,2). Beide Stellen beziehen sich auf den Tag des Herrn, von dem der Apostel wußte, daß er mit dem Erscheinen des Herrn beginnen würde, und er sagt ihnen, daß sie sich deswegen in ihren Herzen nicht erschüttern zu lassen brauchen. Er wußte, daß sie dann gar nicht mehr hier sein würden.
  6. In 1. Thessalonicher 4,15 schreibt Paulus von den „Lebenden, die übrigbleiben bis zur Ankunft des Herrn". In Offenbarung 13,15 wird uns mitgeteilt, daß dem zweiten Tier, das Johannes sah, gegeben wurde, „dem Bilde des Tieres Odem zu geben... und bewirkte, daß alle getötet wurden, die das Bild des Tieres nicht anbeteten". Wir können uns nicht vorstellen, daß Gläubige das täten, und folglich würden sie alle getötet werden, bevor der Herr kommt. Sein Kommen auf diese Erde wird erst nach der Beendigung der Drangsal (Mt 24,29-30) stattfinden. Es gäbe dann also - im Widerspruch zu 1. Thes 4,15 - gar keine lebenden Gläubigen mehr hier, wenn die Gemeinde durch die große Drangsal gehen müßte.
  7. In Offenbarung 13,16 lesen wir überdies davon, daß das Tier alle, sowohl Kleine als auch Große, Reiche und Arme, Freie und Knechte veranlassen wird, das Malzeichen des Tieres anzunehmen an ihre rechte Hand oder an ihre Stirn, und daß niemand kaufen oder verkaufen kann, ohne dieses Zeichen zu tragen. Wir können uns nicht vorstellen, daß Menschen, die wahrhaft an den Herrn Jesus Christus glauben, dieses Zeichen annehmen. Es ist offenbar, daß sie dann nicht mehr auf der Erde sein werden.
  8. Paulus macht zwischen den beiden Phasen der Wiederkunft des Herrn eine sehr klare Unterscheidung. Zuerst kommt Er für die Seinen (1. Thes 4,13-17), und später dann mit den Seinen (Kol 3,4; Jud 14; Off 19,14). Er verbindet diese beiden als unabhängige Ereignisse in 2. Thessalonicher 2,1.2 und Titus 2,13. Die Drangsal, die sich vor dem Erscheinen des Herrn ereignet, muß zwischen beiden stattfinden. Daß beide Ereignisse zur selben Zeit stattfinden, ist unmöglich, denn das würde für die Gläubigen bedeuten, entrückt zu werden und gleichzeitig wieder mit dem Herrn zurückzukommen.
  9. Viele Stellen im Alten Testament weisen auf diese verschiedenen Ereignisse hin:
    1. Mose 5,24: Henoch wurde entrückt, bevor die Flut kam. Noah wurde durch sie hindurch gerettet (7,23).
    1. Mose 19: Lot wurde aus Sodom herausgeholt, bevor das Feuer des Gerichts herabfiel.
    Josua 2,21-22: Die beiden Kundschafter hatten Jericho verlassen, bevor Jericho durch das Gericht Gottes vernichtet wurde.
  10. Der Gesichtspunkt der Haushaltungen ist von außerordentlicher Bedeutung für unsere Frage. Eine Haushaltung (Heilszeitalter) im Sinne der Schrift ist ein Zeitabschnitt, in dem Gott mit dem Menschen auf bestimmten Wegen und unter bestimmten Bedingungen handelt. So haben wir in 1. Mose 2 die Haushaltung der Unschuld; in 1. Mose 3,23 die des Gewissens; in 1. Mose 8,20 menschliche Regierung; in 1. Mose 12,1 Verheißung; in 2. Mose 19,8 das Gesetz; in Johannes 1,17 Gnade, und in Epheser 1,10 das Königreich. Diese bilden ein Studium für sich, eine nähere Betrachtung würde hier zu weit führen. Wir befinden uns jetzt in dem Zeitalter der Gnade. Die Gnade charakterisiert dieses Zeitalter von Gottes Seite und erklärt auch, warum Gott jetzt nicht direkt in die Angelegenheiten der Menschen eingreift, um die Sünde zu strafen. Aber Er wird es einmal tun.
    Die Gläubigen werden als das Salz gesehen, das die völlige Entfaltung der Verderbtheit noch aufhält, und das Böse wird sich noch nicht voll entfalten, solange die Gläubigen noch nicht entrückt sind. Da die Drangsalszeit eine Zeit unermeßlicher Zorngerichte Gottes ist, kann sie nicht kommen, solange die Gemeinde noch hier ist.
  11. Das Kommen des Herrn zum Gericht (bei Seiner Erscheinung) wird in der Schrift als der Tag des Herrn gesehen. Dieser Tag kann nicht kommen, es sei denn, daß der Mensch der Sünde geoffenbart worden ist, und der Mensch der Sünde kann nicht geoffenbart werden, weil „der, welcher zurückhält, bis er aus dem Wege ist", noch da ist (2. Thes 2,3-10). Diese Verse sollten sorgfältig gelesen werden, denn sie enthalten den stärksten Beweis dafür, daß die Gemeinde gar nicht durch die Drangsalsperiode gehen kann. In Vers 3 heißt es: „dieser Tag kommt nicht, es sei denn, daß zuerst der Abfall komme und geoffenbart worden sei der Mensch der Sünde." Dieser Vers bezieht sich auf das zweite Tier in Offenbarung 13. Die Verse 6 und 7 weisen auf den hin, der „zurückhält". Es ist der Heilige Geist, der das Böse gegenwärtig hindert, sich völlig zu entfalten, wie es am Ende sein wird. Die Verse 7 und 8 weisen auf den hin, der „zurückhält" und der weggenommen werden wird, und dann wird „der Gesetzlose" geoffenbart werden. Das ist Satans Supermensch, der kommen wird; aber er kann nicht kommen, solange der Heilige Geist als in der Gemeinde wohnend noch hier ist. Der Heilige Geist wohnt in den Gläubigen und wird solange hier sein, wie auch nur ein Gläubiger noch hier ist. All das macht es unmöglich, daß die Gemeinde während der Drangsalszeit noch hier sein könnte.
  12. Die Drangsal hat vor allem jüdischen Charakter. Es ist die Zeit der „Drangsal für Jakob". Jeremia 30,7 macht das deutlich. Damit sie stattfinden kann, müssen die Juden wieder in ihrem Land sein und es ganz in Besitz haben. Die „Zeiten der Nationen" werden dann beendet sein. Nein, die Drangsal hat überhaupt nichts mit der Gemeinde zu tun.
  13. Die Wahrheit von dem Kommen des Herrn ist zur Ermunterung der Gläubigen (1. Thes 4,18). Wenn aber zuerst die Drangsal kommen müßte, wie könnte darin eine Ermunterung liegen? Das würde nur Furcht und böse Ahnungen bewirken, was auch tatsächlich der Zustand der Thessalonicher war, weil sie die „Entrückung" mit der „Erscheinung" verwechselten.
  14. Der Ablauf der Ereignisse im Himmel zeigt, daß, während die Gerichte Gottes auf die fallen, die auf der Erde wohnen, die Gemeinde in der Gegenwart Christi sein wird. Er wird die Seinen in das Haus des Vaters holen (Joh 14,2.3). Dann werden sie vor dem Richterstuhl Christi erscheinen (2. Kor 5,10), und danach wird die Hochzeit des Lammes stattfinden (Off 19,7-9)! Die Anordnung in 5. Mose 24,5, wo ein Mann, der gerade geheiratet hatte, nicht in den Krieg zu ziehen brauchte und auch keinerlei Sache auferlegt bekommen sollte, weist gewiß auch auf den Herrn hin, der Sich Seiner Braut erfreuen wird, für die Er gestorben ist und für die Er so lange Zeit in Liebe tätig war, ohne daß Seine Freude dabei von dem Gedanken an ein sofortiges In-den-Krieg-ziehen beeinträchtigt wird, wie es in Offenbarung 19,11-15 beschrieben wird.

Daß die obigen Ereignisse dem Kommen des Herrn für die Seinen folgen, wird aus der Schrift völlig klar. Es entspricht ganz sicher nicht der Lehre der Schrift, wenn man annimmt, daß alle diese Ereignisse gleichzeitig und in einem Augenblick stattfinden, als wären die Entrückung und die Erscheinung ein und dasselbe Ereignis.
Der Umfang dieser Schrift läßt weitere Hinweise nicht zu, obwohl es noch mehrere gibt. Das hier Angeführte sollte genügen, um deutlich zu machen, daß die Schrift klar bezeugt, daß die Gemeinde nicht durch die Drangsal gehen wird.

Quelle:
Buch: MALEACHI (21) angewendet auf die heutige Zeit
von: Walter A. Lickley
Hilfe + Nahrung Jahrgang 1988 - Seite: 278


Admin:

Wer diese Ausführungen gewissenhaft gelesen hat, muss zu dem Entschluss kommen, das die Gemeinde Jesu vor der letzten Jahrwoche Daniels entrückt werden wird.
Doch - ob wir vor, während, oder nach der Trübsal entrückt werden, wäre sowieso die falsche Frage!
Die richtige wäre: Bist du jederzeit bereit dazu? (Siehe letzter Beitrag unten.)

Wenn du folgende Ereignisse erleben würdest ....

1.Das Offenbarwerden des Antichristen:
1Jo 2,18: “Kinder, es ist die letzte Stunde, und wie ihr gehört habt, da der Antichrist kommt, so sind auch jetzt viele Antichristen aufgetreten; daher wissen wir, da es die letzte Stunde ist.” Die -letzte Stunde- beschreibt die heutige Gnadenzeit. Sie begann mit Jesu Himmelfahrt weil: Offizielle Sendung des heiligen Geistes, welcher der ist, der -zurück hält- siehe weiter unten, und wird mit der Entrückung enden. Dann erst kann der Antichrist kommen.
2Thes 2,7,8: “Denn schon ist das Geheimnis der Gesetzlosigkeit wirksam; nur <offenbart es sich nicht>, bis der, welcher jetzt zurückhält, aus dem Weg ist; und dann wird der Gesetzlose geoffenbart werden, den der Herr Jesus beseitigen wird durch den Hauch seines Mundes und vernichten durch die Erscheinung seiner Ankunft;” Das Geheimnis der Gesetzlosigkeit beschreibt den Sohn des Verderbens, den Antichristen. Aber er kommt nicht eher, bis der, welcher zurück hält (Heilige Geist) aus dem Weg ist. Der heilige Geist verlässt uns aber nicht! Also müssen wir mit Ihm gehen, damit der Weg für den Antichristen frei wird. Das ist die Entrückung. Erst dann kann der Gesetzlose kommen, der von Jesus beseitigt wird. Die Beseitigung des Antichristen wird erst am Ende der Trübsal sein, wenn der große Krieg gegen Israel seinen Höhepunkt erreicht hat.

2.Der Zorn Gottes:
1Thes 5,9: “Denn Gott hat uns nicht zum Zorn bestimmt, sondern zum Erlangen des Heils durch unseren Herrn Jesus Christus,....” Der Zorn Gottes beschreibt die Gerichte aus Offenbarung für die Trübsalzeit, die die Erde global treffen werden. Somit trifft es auch alle Menschen, die auf der Erde leben! Zu Beginn der Gerichte können die Christen also nicht mehr auf der Erde sein, denn wir sind nicht zum Zorn bestimmt. Somit wird auch 1.Thes.1,10 für alle Streitsüchtigen deutlich, wenn wir richtig vor dem kommenden Zorn übersetzten.

Nur diejenigen, die “... durch den Herrn Jesus zum Erlangen des Heils ...” gekommen sind, wird der Zorn Gottes nicht treffen. Denn Jesus hat bereits für unsere Sünden am Kreuz auf Golgatha bezahlt.
Gottes Zorn soll die ablehnende Menschheit treffen.
Die Sünden der Gläubigen sind durch Jesus Christus am Kreuz von Golgatha getilgt worden. Die Gerichte Gottes in der Gerichtsperiode (TrübsaL) sollen aber nur die sündigen Menschen treffen, die IHN (Jesus) in dieser Gnadenzeit abgelehnt haben und somit noch in/mit ihren Sünden leben. Sog. “Erdenbewohner” oder solche die das “weltliche” lieben.

.... hättest du die Entrückung des Herrn Jesus Christus verpasst!

Weitere Bücher zu diesem Thema:

  • Die Zeit des Endes - Werner Mücher
  • Umriß der prophetischen Ereignisse die bald geschehen müssen - E. C. Hadley
  • Countdown zum Finale der Welt - Tim LaHaye / Thomas Ice
  • Lexikon zur Endzeit - Mal Couch - (Hrsg: J.N. Darby, C.I. Scofield, L.S. Chafer, H.A. Ironside, J.F. Walvoord, D. Pentecost)


CSV-Verlag:

Bevor der Massentourismus Oberitalien erreichte, lag die Villa Arconati auf der Halbinsel Lavedo im Corner See eine lange Zeit in weltabgeschiedener Einsamkeit. Ein Reisender, der vor vielen Jahren zu dieser Villa wanderte, berichtete davon in einer Zeitschrift:
Ein alter Gärtner schloss das schwere Tor auf und führte den Besucher durch den entzückend angelegten Garten:
Wie lange arbeiten Sie schon hier?”, fragte der Tourist.
Vierundzwanzig Jahre.” sagte der Gärtner.
Und wie oft ist Ihre Herrin in dieser Zeit hier gewesen?
Viermal.
Interessiert fragte der Besucher weiter: “Wann das letzte Mal?
Vor zwölf Jahren.
Schreibt Sie Ihnen denn?
Niemals.
Und mit wem regeln Sie die anstehenden Fragen?
Mit dem Bevollmächtigten in Mailand."
Dann kommt der wohl öfter her?
Nein, ich bin fast immer allein hier. Und es kommt auch nur selten vor, dass sich ein Fremder hier umsieht."
Erstaunt sagt der Reisende schließlich: “Und doch haben Sie den Garten wunderschön in stand gehalten und so gut gepflegt, dass Ihre Herrin morgen kommen könnte!
Heute, mein Herr, heute!”, war die Antwort des Gärtners, die mich sehr bewegt hat.

Gotteskinder, macht euch auf!
Euer Herr kehrt wieder;
denn Er holt zu sich hinauf
alle seine Glieder.
Seid bereit!
Jederzeit
kann für seine Frommen
Jesus wiederkommen.
                  P. W.

Quelle:
Der Herr ist nahe 2012
CSV-Verlag - 42490 Hückeswagen


 

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